Oberlinklinik  |  Pressemitteilung

Erste Förderung aus Krankenhauszukunftsfonds an Oberlinklinik

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher übergibt den ersten Förderbescheid aus dem Krankenhauszukunftsfonds an die Oberlinklinik in Potsdam-Babelsberg.

Mit Inkrafttreten des Krankenhauszukunftsgesetzes des Bundes wurde ein Krankenhauszukunftsfonds zur Modernisierung von Krankenhäusern installiert. Mit dem Fonds sollen Investitionen dringend notwendiger Digitalisierungsmaßnahmen gefördert werden.

„Das Potential zur Verbesserung der Patientenbehandlung durch Digitalisierung im Gesundheitswesen ist schon lange erkannt worden. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat auch uns schmerzhaft deutlich gemacht, dass wieder mehr in die Modernisierung der Krankenhäuser investiert werden muss, um weiterhin eine moderne Gesundheitsversorgung gestalten zu können“, sagt Dr. med. Hansjörg Lohbrunner, Medizinischer Geschäftsführer & Chefarzt Anästhesie der Oberlinklinik.

Am Freitag, 29. Juli 2022, übergab Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher den ersten Förderbescheid aus dem Krankenhauszukunftsfonds für das Land Brandenburg in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro an die Oberlinklinik in Potsdam-Babelsberg.

Die Förderung soll in der Oberlinklinik für Maßnahmen zur Digitalisierung der Ablauforganisation und Kommunikation eingesetzt werden. Die Förderung wird für folgende Maßnahmen verwendet:

  • digitales Patientenportal für das Aufnahme-, Behandlungs- und Entlassmanagement
  • digitale Pflege- und Behandlungs-Dokumentation inklusive sprachbasierter Dokumentation
  • digitales Medikationsmanagement und Maßnahmen zur Verbesserung der IT- und Cyber-Sicherheit.

Der Auftrag Medikationsmanagement ist bereits ausgelöst und soll bis Anfang 2023 umgesetzt sein. Die anderen drei Fördertatbestände werden derzeit vorbereitet und sollen noch in diesem Jahr ausgelöst werden. „Projekte dieser Größenordnung erfordern eine enge und abgestimmte Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen im Krankenhaus mit den zentralen Diensten wie IT und Verwaltung und sind aufgrund ihrer Komplexität immer eine gemeinschaftliche Herausforderung. Das Potential der geplanten Maßnahmen rechtfertigt jedoch jede Mühe, um unsere Patienten-Behandlung und -Sicherheit weiter zu verbessern“, betont Dr. med. Lohbrunner.

Laut Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher stelle das Land Brandenburg seinen Co-Finanzierungsanteil vollumfänglich zur Verfügung und garantiere damit die Umsetzung dieses wichtigen Bundesprogramms. „Ich bin sicher, diese Investitionen werden unsere Krankenhäuser weiter fit für die Zukunft machen und die Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessern“, so Frau Nonnemacher.

Alle Maßnahmen aus dem Krankenhauszukunftsgesetz werden zu 70 Prozent aus Bundesmitteln gefördert, 30 Prozent stellt das Land Brandenburg. Damit stehen dem Land Brandenburg insgesamt rund 127 Millionen Euro zur Verfügung. Alle 54 Brandenburger Kliniken haben Anträge auf Förderung aus dem Krankenhauszukunftsfonds gestellt und können von dem Programm profitieren, heißt es in der Pressemitteilung des MSGIV.

„Es freut uns sehr, dass die Oberlinklinik als erste Klinik in Potsdam die Förderung für notwendige Investitionen in Digitalisierungsprojekte aus dem Krankenhauszukunftsfonds von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher entgegennimmt", sagt Dr. med. Lohbrunner.

Weitere Förderbescheide werden Brandenburger Kliniken von Gesundheitsministerin Nonnemacher ab September erhalten.

Der Krankenhauszukunftsfonds ist ein wichtiger Schritt für Modernisierungsmaßnahmen in Krankenhäusern. Die Reha-Einrichtungen und der ambulante Bereich werden allerdings nicht berücksichtigt. „Schon 2020, als das Krankenhauszukunftsgesetz in Kraft getreten ist, haben diese Einrichtungen nicht profitiert. Sie sind aber wichtige Versorgungszweige im Gesundheitswesen und dem ganzheitlichen Behandlungsansatz“, sagt der Kaufmännische Vorstand im Oberlinhaus und Geschäftsführer der Oberlinklinik, Thomas Neubauer. Und weiter: „Alle Einrichtungen leiden stark unter den durch die Corona-Pandemie verursachten Erlöseinbrüchen. Mehrkosten wie bspw. für Schutzausrüstungen kommen belastend dazu. Eine Entwicklung bzw. Modernisierung des Leistungsangebots ist bei fehlenden Investitionsmitteln aufgrund von Erlösausfällen deutlich erschwert. Es ist wichtig, die Berücksichtigung vor- und nachgelagerter Versorgungseinrichtungen nicht zu vergessen“, sagt Thomas Neubauer.

Investitionsmittel dieser Größenordnung dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einrichtungen der Gesundheitsversorgung seit zwei Jahren unter einem enormen Leistungsdruck stehen und die wirtschaftliche Stabilität insbesondere mit der Kostenentwicklung stark gefährdet ist.

Es gibt derzeit keine Idee, wie Mehrbelastungen aus Energie- und Personalkostensteigerungen von teilweise über 73 Prozent aufgefangen werden sollen. „Vor diesem Problem stehen wir natürlich nicht allein. Daher ist es dringend notwendig, dass politische Entscheider hierfür eine Lösung anbieten“, so Thomas Neubauer.